Ok, fangen wir mal mit ein Paar Ueberlegungen an.

Es genügt, sich die Beziehung, die bis heute am meisten schmerzt, noch einmal anzuschauen, aus der jetzigen Sicht. Sich zu fragen:
1) Warum habe ich mich damals fuer diesen Mann entschieden?
2) Warum bin ich so lange mit ihm zusammengeblieben?
3) Welche Lehre ziehe ich daraus, was soll mir nie wieder passieren?

Fall A:
1)Weil ich furchtbar einsam war. Weil er so talentiert war. Weil er eben so wie ich die Welt und ihre Funktionsweise in Frage gestellt hat. Er schien mir auch sehr intelligent zu sein. Und er hatte diesen Schmerz, der ihn so interessant und geheimnisvoll machte, der mich anzog und den ich mir erhofft habe heilen zu können.
2) Weil ich mich an ihn gebunden habe, ihn zum Zentrum meines Universums gemacht habe und mir der Trennungsgedanke koerperliche Schmerzen verursachte.
3)Keine Maenner mit Schmerzen mehr, bitte. Keine geheimnisvollen gestoerten Persoenlichkeiten aus kaputten Familien, die man erst ein mal, wie Strassenkoeter, pflegen und versorgen muss, damit sie mich dann aus Dankbarkeit lieben koennen. Ich suche mir bewusst Maener aus, deren Probleme ich loesen will, damit sie dann einen Grund haben mich zu lieben. Ich muss verinnerlichen, dass es SO nicht funktioniert. Ich muss endlich nachvollziehen und mir selbst beweisen, dass ich auch so geliebt werden kann. Ohne Verdienste. Eigentlich kann ich mir mein Leben ohne Hilfe und Dienstleistung nicht vorstellen. Worüber rede ich mit einem Menschen, wenn nicht über seine Probleme? Wie verlaeuft dann ein Gespraech, ohne dass ich helfen will? Belehren? Beibringen?

Fall O:
1) ebenso
2) ebenso
3) ebenso
Alles hat sich wiederholt. Ein neuer Mensch, einen neues Unloesbares psychisches Problem. Das Talent ist auch da, nur ein anderes. Auch die Welt stellt er in Frage. Nur auf eine andere Weise.

Ich würde Sie bitten, erst einmal eine Liste zu machen von Merkmalen, Eigenschaften und Verhaltensweisen, die Sie sich von Ihrem zukünftigen Partner wünschen.
Die Liste darf beliebig lang werden. Ich würde Sie bitten, sich beim Schreiben das Leben mit diesem unbekannten Mann vorzustellen. In allen Bereichen. Falls Sie zum Beispiel Kinder haben, ist es Ihnen sicher wichtig, dass Ihr zukünftiger Partner sich vorstellen kann, mit Kindern zu leben. Oder nehmen wir die Freizeit: Es könnte ja sein, dass Sie ein Hobby haben, das Sie gern mit Ihrem Partner teilen würden.

1. keine "Problemmfaelle" mehr. Keine Therapie-Reifen Typen.
2. er soll eine Leidenschaft haben, ein Talent. Kuenstlerisch, Musikalisch, Wissenschaftlich- egal.
3. Offenheit und Toleranz. Neugierde auf die Welt. In gesundem Masse. Vor allem mir gegenueber. Ich muechte keinen Menschen an meiner Seite haben, der mich staendig kritisiert und in irgendwelche Rahmen pressen will.
4. Kompromissbereitschaft
5. Starke Nerven
6. Faehigkeit und Bereitschaft Verantwurtung tragen zu koennen.

Wer die wichtigsten Punkte erfüllt, bekommt eine Chance. Wenn Sie eben so eine Liste geschrieben hätten, würde ich Sie jetzt bitten, sie noch einmal durchzugehen und alles zu streichen, was für Sie nicht unverzichtbar ist. Und das so lange, bis nur noch drei bis höchstens fünf Punkte übrig wären...

Ich suche mir 1, 2 und 3 aus.


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